Termine
Literaturwissenschaftliches Kolloquium, DIE KLEINE FORM & Gespräch über Bücher

 

Mittwoch, 06.04.2011
Gespräch über Bücher - Thema: Starke Frauen
mit Ursula Renner-Henke, Patrick Eiden-Offe
Gast: Dr. Heinrich Bosse (Freiburg i. Brsg)
Anna Katharina Hahn: Kürzere Tage (suhrkamp taschenbuch 8,90 Euro)

20.00 Uhr, Zentralbibliothek Essen, Hollestraße 3 (Gildehof)
Eintritt frei! Informationen hier!

Mittwoch, 13.04.2011
Literaturwissenschaftliches Kolloquium
Die Sprache der Infamie. Literatur und Ehrlosigkeit
Prof. Dr. Achim Geisenhanslüke (Germanistik, Universität Regensburg)
18.00 - 20.00 Uhr
Universität Duisburg-Essen, Campus Essen, Raum R12 S03 H20

Das Interesse am Thema der Ehre und der Ehrlosigkeit ist in den letzten Jahren meist von den Geschichts- und Sozialwissenschaften bestimmt. Eine literatur- und kulturwissenschaftliche Auseinandersetzung kann dagegen bei den Arbeiten Michel Foucaults ansetzen. In kritischer Auseinandersetzung mit Foucaults Begriff der Infamie möchte ich eine Geschichte der litera-rischen Infamie skizzieren, deren wesentliche Stationen u.a. Villon, Sade, Schiller und Kafka sind. Das Hauptaugenmerk richtet sich dabei auf die Frage nach Subjektbildungen im Medium der Literatur und der Dialektik von Ehrverlust und dunklem Ruhm, den Foucault nach-zeichnen möchte, ohne doch die Literatur zu berücksichtigen.

Mittwoch, 27.04.2011
DIE KLEINE FORM
Blick hinter die Kulissen. Was Genderforschung sichtbar macht

Dr. Maren A. Jochimsen (Kolleg für Geschlechterforschung)
Bibliothekssaal, Campus Essen 13.15 - 14.00 Uhr
weitere Informationen hier

Mittwoch, 20.04.2011
Literaturwissenschaftliches Kolloquium
"Was untergeht, muß gewesen sein." Scheitern als Kategorie des Literarischen
Prof. Dr. Georg Mein (Germanistik, Universität Luxemburg)
18.00 - 20.00 Uhr
Universität Duisburg-Essen, Campus Essen, Raum R12 S03 H20

Liebe, die andauert, war noch nie ein Erfolgsrezept der Literatur. Was biografisch erfüllend sein mag, gerät im Literarischen allzu schnell unter Kitschverdacht. Interessant wird Liebe erst dort, wo sie scheitert, die Figuren in den Abgrund treibt – zumindest aber zu aberwitzigen Taten motiviert und ihre Lebensläufe, wie kurz- oder langfristig auch immer, jenseits des Normalitätsdispositivs lokalisiert. Der Vortrag fragt nach der Kategorie des Scheiterns in der Literatur bzw. nach der Don Quijot’schen Möglichkeit des Scheiterns in die Literatur. Im Mit-telpunkt steht Martin Mosebachs neuer Roman "Was davor geschah".

Mittwoch, 11.05.2011
DIE KLEINE FORM
Japanische Gärten als Übersetzungsräume in Europa und Amerika

Dr. Christian Tagsold (Ostasienwissenschaften)
Bibliothekssaal, Campus Essen 13.15 - 14.00 Uhr
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Mittwoch, 11.05.2011
Literaturwissenschaftliches Kolloquium
Selbstautorisierung in der Frühen Neuzeit im Spannungsfeld von Kollektivierung und Singularisierung (Pietro Bembo, Pietro Aretino, Joachim Du Bellay)
Prof. Dr. David Nelting (Romanistik, Ruhr-Universität Bochum)
18.00 - 20.00 Uhr
Universität Duisburg-Essen, Campus Essen, Glaspavillon R12

In diesem Vortrag soll thesenhaft folgenden Fragen nachgegangen werden: Was bedeutet lite-rarische Autorschaft in der Frühen Neuzeit? Wie konfiguriert sich literarische Autorschaft als Autorität unter den Denkvoraussetzungen der Nachahmungspoetik? Welches sind die spezi-fisch poietischen, also nicht theoretischen, sondern in der Hervorbringung des literarischen Werks selbst wirksamen Verfahren zur Selbstautorisierung eines Autors? Ausgangspunkt für die Beleuchtung dieser Fragen ist Petrarcas Canzoniere, in dem sich das auktoriale Ich zum Einen als einzigartiger Diskursivitätsbegründer in Szene setzt, zum Anderen sich aber auch in einer idealen humanistischen Gemeinschaftlichkeit verortet. Auf diese Dispositive der Selbst-stilisierung und -autorisierung greifen im 16. Jahrhundert auf je unterschiedliche Weise Pietro Bembo (in dem Dialog der Asolani), Pietro Aretino (in seinen Lettere) und Joachim Du Bellay in der Gedichtsammlung der Olive zurück. Dabei sind die genannten Autoren insofern para-digmatisch, als sie jeweils anschaulich die Dispositive der Kollektivierung (Bembo) und der Singularisierung (Aretino) ausschreiben bzw. der Petrarkischen Kompositstrategie folgen (Du Bellay).

Mittwoch, 25.05.2011
DIE KLEINE FORM
Französischer Universalismus im Zeitalter der Globalisierung

Prof. Dr. Volker Steinkamp (Romanistik)
Bibliothekssaal, Campus Essen 13.15 - 14.00 Uhr
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Mittwoch, 25.05.2011
Literaturwissenschaftliches Kolloquium
"In der Gegenwart des Schreibens". Über das Romanwerk Claude Simons
Dr. Brigitte Burmeister (Romanistin und Autorin, Waren)
18.00 - 20.00 Uhr
Universität Duisburg-Essen, Campus Essen, Raum R12 S03 H20

Claude Simon, der 1985 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde, bleibt unge-achtet hervorragender Übersetzungen immer noch zu entdecken. Seine Romane handeln von traumatischen Erlebnissen in den geschichtlichen Katastrophen des 20. Jahrhunderts und sind in ihren Erzählformen selbst eine Antwort auf den radikalen Einschnitt des Krieges, den Zu-sammenbruch einer Welt. Er könne nur über sich, aus seiner eigenen Welterfahrung heraus schreiben, sagte Simon und zugleich: Was ihn als Schriftsteller zum geschichtlichen Subjekt mache, sei einzig die Art seines Schreibens. Um diesen Simonspezifischen Zusammenhang von autobiographischer Darbietung und einer Poetik der Moderne (Nouveau roman und Nouveau Nouveau roman) soll es in dem Vortrag gehen.

Mittwoch, 25.05.2011
Gespräch über Bücher - Thema: Starke Frauen
mit Ursula Renner-Henke, Patrick Eiden-Offe
Gast: Dr. Brigitte Burmeister (Waren)
Marie N'diaye: Mein Herz in der Enge (Bibliothek Suhrkamp 17,90 Euro)

20.00 Uhr, Zentralbibliothek Essen, Hollestraße 3 (Gildehof)
Eintritt frei! Informationen hier!

Mittwoch, 01.06.2011
Literaturwissenschaftliches Kolloquium
Roman und Gesellschaft
Prof. Dr. Wolfgang Matzat (Romanistik, Universität Tübingen)
18.00 - 20.00 Uhr
Universität Duisburg-Essen, Campus Essen, Raum R12 S03 H20

Gegenstand des Vortrags sind romantheoretische Überlegungen – u.a. von Bachtin, Auerbach und B. Anderson –, welche die Gestaltungsmöglichkeiten der Gattung vor allem darin sehen, Bilder der Gesellschaft, der gesellschaftlichen Sprache und der gesellschaftlichen Existenz zu entwerfen. Diese Konzeptionen des Romans sollen an drei historischen Beispielen konkreti-siert, überprüft und weiter entwickelt werden. Cervantes‘ Don Quijote soll den Ausgangs-punkt für eine Diskussion des mit den Verfahren der Karnevalisierung und der Dialogizität verbundenen Gesellschaftmodells bilden, Flauberts Éducation sentimentale wird Gelegenheit geben, die Implikate der realistischen Gesellschaftsdarstellung zu besprechen, und Gabriel García Márquez‘ Cien años de soledad kann schließlich einen Blick auf die sozialen Implikate eines postkolonialen und postmodernen Romantyps erlauben.

Mittwoch, 08.06.2011
DIE KLEINE FORM
Soziale Netzwerkseiten, virtuelle Assistenten und Kommunikationsroboter: Sozialpsychologische Aspekte neuer Medien

Prof. Dr. Nicole Krämer (Sozialpsychologie)
Bibliothekssaal, Campus Essen 13.15 - 14.00 Uhr
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Mittwoch, 08.06.2011
Literaturwissenschaftliches Kolloquium
Das Risiko des Schauspiels. Die prekäre Balance dramatischer Verstellungskunst
Prof. Dr. Alexander Honold (Deutsches Seminar, Universität Basel)
18.00 - 20.00 Uhr
Universität Duisburg-Essen, Campus Essen, Raum R12 S03 H20

Zur Bildungsgeschichte der deutschen Literatur vor 1800 gehört als wichtige Konstituente die „dramatische Sendung“ ihrer Autoren, Vermittler und Träger. Theorie und Praxis der Schau-spielkunst sowie die textuelle Dramatik und theatrale Performanz des fingierenden (Rollen-)Spiels sind im Kontext der Herausbildung des deutschsprachigen Literaturtheaters bislang überwiegend als literaturgeschichtlicher Prozess der Verdrängung von improvisierendem Spiel (in der Tradition der Commedia dell’arte) durch ein Theater der Autoren und als Vorgang der professionellen Institutionalisierung (Hof- und Nationaltheater) nachgezeichnet worden. Zu den edukatorischen Implikationen einer theatralen Sozialisation gehört indes die gefährliche Gabe der wirkungsvollen Illusionserzeugung, die sich auf drei sachlich verbundenen Ebenen der Ausbalancierung einer Situationsspaltung vollzieht, nämlich a) spieltechnisch-performativ, b) im Binnenspiel der handlungsinternen Verstellungskunst und c) in den gattungspoetischen Irritationen der Rezeption. Wenn Friedrich Schiller in seiner frühen Mannheimer Theaterrede den Schauspieler als „Nachtwandler“ bezeichnet, der, um wirkungsvoll sich und anderen gegenüber seine Rolle zu verkörpern, stets auf dem schmalem Grat zwischen Illusion und Selbstkontrolle zu wandeln habe, ist damit die techne des fingierenden Spiels als eine heikle Abwägung aus bewußtem Einsatz dramatischer Mittel und emotionaler Eigendyamik skizziert. Die Balance zwischen der emotiven ‚Macht, zu bewegen‘ und ihrer Zügelung mithilfe der semiotischen Instrumentierung des Körperausdrucks beruht auf einem Zugleich der dem Schauspieler abgeforderten, widerstreitenden Haltungen von Immersion und Reflexion. Als intra- bzw. metadramatische Selbstthematisierungen der gefährlichen Wirkungsambivalenz fingierenden Spiels lassen sich die komödiantische Spiel-im-Spiel-Einlage in Lessings Minna von Barnhelm wie auch die konträren Loyalitätsdefizite der hilflosen Helfer Leicester und Mortimer in Schillers Maria-Stuart analysieren. Ebenso spielen sich die Jungfrau von Orleans und Penthesileas Kampfgegner Achill durch allzu überzeugende (Dis)simulationen indirekt um ihr Leben.

Mittwoch, 22.06.2011
DIE KLEINE FORM
State-building in den Niederungen lokaler Politik. Warum externe Interventionen so häufig fehlschlagen

Prof. Dr. Tobias Debiel (Politikwissenschaft)
Bibliothekssaal, Campus Essen 13.15 - 14.00 Uhr
weitere Informationen hier

Mittwoch, 22.06.2011
Literaturwissenschaftliches Kolloquium
Wie Bücher in die Welt kommen. Innenansichten eines Verlags
Jo Lendle (Verleger, DuMont Verlag, Köln)
18.00 - 20.00 Uhr
Universität Duisburg-Essen, Campus Essen, Raum R12 S03 H20

Anfang und Ende im Leben eines Buches sind bekannt: Schreiben und Lesen. Was aber geschieht dazwischen, in der Black Box des Verlages? Was alles gehört zum Lektorat und wie entsteht ein literarisches Programm? Verlage treten im Literaturbetrieb mal als Kulturinstitution, mal als Wirtschaftsunternehmen auf - aus dieser Doppelrolle erklärt sich ihre eigentümliche Stellung in Aufbau und Begleitung von Autoren und ihrem Werk.

ENTFÄLLT - Mittwoch, 06.07.2011 - ENTFÄLLT
Literaturwissenschaftliches Kolloquium
Symbiose. Der Rundfunk und der literarische Markt
Dr. Hans-Ulrich Wagner (Hans-Bredow-Institut für Medienforschung, Hamburg)
18.00 - 20.00 Uhr
Universität Duisburg-Essen, Campus Essen, Raum R12 S03 H20

Der Vortrag muss leider ausfallen!

Gerade auch die Literatur hatte Anteil am Aufbau der Mediengesellschaft, deren Aufbruch im frühen 20. Jahrhundert einsetzte und deren Durchbruch nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte. Im Vortrag werden die Beziehungen des Massenmediums Rundfunk und des literarischen Marktes beleuchtet – systematisch und exemplarisch. Aktuelle medien- und literaturwissen-schaftliche Forschungsansätze bilden den Hintergrund für Fallstudien, die keineswegs nur aus der vermeintlichen „Blütezeit des Radios“ und der Marktführerschaft der „Gruppe 47“ stammen, sondern auch die gegenwärtige Situation kritisch beleuchten.

Mittwoch, 13.07.2011
DIE KLEINE FORM
Zweiskalensimulation von "High-Tech"-Stählen

Prof. Dr. Jörg Schröder (Mechanik / Bauwissenschaften)
Bibliothekssaal, Campus Essen 13.15 - 14.00 Uhr
weitere Informationen hier

Mittwoch, 13.07.2011
Gespräch über Bücher - Thema: Starke Frauen
mit Ursula Renner-Henke, Patrick Eiden-Offe
Gast: Prof. Dr. Avi Kempinski (Kansas/Essen)
Dorota Maslowska: Die Reiherkönigin. Ein Rap (Kiepenheuer und Witsch 9,95 Euro)

20.00 Uhr, Zentralbibliothek Essen, Hollestraße 3 (Gildehof)
Eintritt frei! Informationen hier!

Archiv der Veranstaltungen aus den vergangenen Semestern.

 

zuletzt bearbeitet am 27.05.2011