Veranstaltungen im WS 2005/06

 

Montag, 05.12.2005
Ringvorlesung: Religion und Gewalt
„Der Marsyas-Mythos“
Prof. Dr. Renner-Henke
14.00 bis 16.00 Uhr s.t.
Raum R11 T03 C65
Informationen unter http://www.uni-essen.de/lll/

 

Hauptseminar: Das Phantasma "Schlaraffenland" (zusammen mit Heiko Schulz)
Do 10-12 in R12 R06 A79 (LBK LGyGe LHRGe MA)
Hauptseminar / Blockseminar: "Zeit": textuell - visuell
05. bis 08.01.2006 in Rohren/Eifel (L1 L2 LBK LGyGe LHRGe MA)
Kolloquium für Examenskandidaten
Di 16-18 in R09 S02 B18 (L1 L2 LBK LGyGe LHRGe MA)
Kolloquium Literaturwissenschaft
02.11.2005 bis 01.02.2006 in R12 T03 F86 (Termine siehe hier!)
Gespräch über Bücher
Zentralbibliothek Essen (Termine siehe hier!)
Blockseminar: Theorie und Praxis des wissenschaftlichen Arbeitens in der Germanistik
19. bis 21.12.2005 im Glaspavillon Uni Essen (L1 L2 LBK LGyGe LHRGe MA)
Ergänzendes Proseminar: Grundtexte der Literaturwissenschaft: Sagen des klassischen Altertums (Dr. Heinrich Bosse)
Blockseminar am 28./29.10., 25./26.11., 16./17.12.05 und am 3./4.02.06
(L1 L2 LBK LGyGe LHRGe MA)
Ankündigung SS 2006: Junge deutschsprachige Autoren/-innen
Hauptseminar und Exkursion Bachmann-Preis Klagenfurt (zusammen mit Dr. Helga Ripper – ORF) vom 18. bis 25.06.2006
(L1 L2 LBK LGyGe LHRGe MA)

Alle Veranstaltungen beginnen - wenn nicht anders ausgezeichnet - in der ersten Semesterwoche. 

Leistungsnachweise in Proseminaren (Grundstudium) können nur erworben werden, wenn vorher der entsprechende Grundkurs besucht worden ist (Teilnahmeschein oder Leistungsnachweis). Leistungsnachweise und qualifizierte Studiennachweise im Hauptstudium können nur erworben werden, wenn das Grundstudium durch die Zwischenprüfung abgeschlossen ist.

Bitte orientieren Sie sich auch über das kommentierte Vorlesungsverzeichnis des Fachbereichs Geisteswissenschaften - Germanistik der Universität Duisburg-Essen mit allen Veranstaltungen und Kommentaren. Dort finden Sie auch weiterführende Hinweise zum Studium.

 

 

Hauptseminar: Das Phantasma "Schlaraffenland" (zusammen mit Heiko Schulz)
Do 10-12 in R12 R06 A79 (Diese Änderung beachten gegenüber dem KVV!)
LBK LGyGe LHRGe MA

Nachdem die Menschen, so erzählt es die Bibel, aus dem Paradies vertrieben worden waren, mußten die Männer im Schweiße ihres Angesichts Brot verdienen und die Frauen unter Schmerzen Kinder gebären. „Seither wurde viel geschwitzt beim Ausdenken darüber, wie man solchen Schweiß vermeiden könnte, wobei die verführerische Möglichkeit lockte, andere für einen schwitzen zu lassen.“ (Hugo Loetscher) Traumorte tauchten dabei auf, wie das Schlaraffenland (oder auch Lubberland, Cocagne oder Cucania). Dort sollte alles besser sein, jedenfalls anders, als es sich das Christentum ausgedacht hatte: Arbeit wurde bestraft, Völlerei war gut... Das Thema ist vorzüglich geeignet, in einem gemeinsamen Seminar von Literaturwissenschaftler/innen und Theolog/innen diesen Vorstellungen vom glücklichen Leben nachzugehen. Wobei uns nicht zuletzt interessieren wird, was da gegessen wurde, im Paradies und Schlaraffenland, was mit den Tieren geschah, ob man sich über die Fortpflanzung Gedanken machte u.a. mehr.

Textgrundlage:
Die Bibel – Genesis Dieter Richter: Schlaraffenland. Geschichte einer populären Phantasie. Frankfurt a.M. 1989
(vergriffen, aber leicht antiquarisch über Internet – ZVAB – zu besorgen)

Sekundärliteratur:
Pezzoli-Olgiati, Daria u.a.: Art. Paradies. In: RGG4. Bd. 6 (2003), 909-919. Stolz, Fritz u.a.: Art. Paradies. In: Theologisch Realenzyklopädie. Bd. 26 (1995), 705-726. Jeffrey B. Russell.: Geschichte des Himmels. Wien/Köln 1999. Kurt Flasch: Eva und Adam. Wandlungen eines Mythos. Verlag C. H. Beck, München 2005. Giorgio Agamben: Das Offene. Frankfurt a.M. 2003

Voraussetzungen für einen Schein: regelmäßige und engagierte Teilnahme, schriftliche Hausarbeit 15-20 Seiten

 

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Hauptseminar / Blockseminar: "Zeit": textuell - visuell
Blockseminar / Ort: Rohren/Eifel vom 05. bis 08.01.2006
L1 L2 LB LBK LGyGe LHRGe MA

Kein Text in der Literatur, in dem ‚Zeit' keine Rolle spielt. Bereits die Grammatik eines Satzes transportiert Zeit. Der Text selbst ist nur durch gewisse Lesezeit zu haben, und der Akt des Verstehens erfordert ebenfalls Zeit. Und schließlich haben die verschiedenen literarischen Gattungen sich auf je eigene Art mit der Darstellung von Zeit auseinanderzusetzen. Kurz: „erlebte Zeit“, „inszenierte Zeit“ und „Zeit der Lektüre“ (Ricoeur) greifen beim Verstehen von literarischen Texten ineinander. Anders scheint es sich mit Bildern zu verhalten: da ist alles auf einmal da – und doch wird auch dort vielfach Zeit verhandelt. In der Gestalt von Chronos etwa, also als Allegorie, im Symbol oder Zeichen wie dem der Ruine, oder in der optischen Darstellung von Ungleichzeitigem. In beiden Medien kann die Frage nach dem (‚fruchtbaren') Augenblick oder der Repräsentation eines historischen Ereignisses gestellt werden.. Aus der Fülle der mit dem Thema verknüpften Aspekte wollen wir im Seminar einige grundlegende herausgreifen.

Bitte tragen Sie sich in die Anmeldeliste an meiner Bürotür (R12 T03 H14) ein!
Konstituierende Sitzung und Vorbesprechung: 18.10.05, 18.00 Uhr V13 S00 D 50
(Bitte sicherheitshalber noch Anschläge an meiner Tür beachten)

Texte (Vorschläge): Gedichte: (Brockes; Mathias Claudius, Mörike); Schnitzler; Leutnant Gustl; Robert Musil: Die Amsel; Beckett: Endspiel; Borges: Das geheime Wunder; Peter Bichsel: Milchmann; Handke: Stunde der wahren Empfindung (Oder: Versuch über den geglückten Tag) W.G. Sebald: Austerlitz; Sekundärliteratur: Harald Weinrich: Tempus. Besprochene und erzählte Welt. 5. Aufl. Stuttgart usw. 1994; Eberhard Lämmert: Bauformen des Erzählens. Stuttgart 1955 u.ö.; Karlheinz Bohrer: Plötzlichkeit. Zum Augenblick des ästhetischen Scheins. Frankfurt a.M. 1981; Augenblick und Zeitpunkt. Studien zur Zeitstruktur und Zeitmetaphorik in Kunst und Wissenschaften. Hg. von Christian W. Thomsen und Hans Holländer. Darmstadt 1984; Gerard Genette: die Erzählung. 1994; P. Hallstein: Die Zeitstruktur in narrativen Texten. 1997; Ereignis. Eine fundamentale Kategorie der Zeiterfahrung. Anspruch und Aporien. Bielefeld 2003.

Voraussetzungen für einen Schein: Vorbereitung eines Themas und schriftl. Hausarbeit (15 Seiten)


Kolloquium für Examenskandidaten
Di 16-18 bzw. (nach Vereinbarung) Mi 18-20 in R09 S02 B18
L1 L2 LBK LGyGe LHRGe MA

In unserem Kolloquium sollen vor allem Examenskandidaten/innen zu Wort kommen. Es geht darum, noch einmal die erworbenen literaturwissenschaftlichen Grundlagen zu überprüfen und unser Verständnis für Texte zu befragen. Gleichzeitig soll es darum gehen, unsere Kompetenzen auch praktisch zu erproben: im Gespräch, in der Diskussion, in der Auseinandersetzung mit dem, was die ‚scientific community' diskutiert. Erwartet wird eine regelmäßige Teilnahme, die auch das Interesse am literaturwissenschftlichen Kolloquium mit einschließt. Textgrundlage: Literaturwissenschaft: Einführung in ein Sprachspiel. Z.Zt. zum Sonderpreis von 10,- Euro im Buchhandel zu haben.

 

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Blockseminar: Theorie und Praxis des wissenschaftlichen Arbeitens in der Germanistik
R. Brandt, R. Kosche, U. Pospiech, U. Renner-Henke
19.-21.12.05 von 10-17.00 Uhr R12 S00 H12 (Glaspavillon)
L1 L2 LBK LGyGe LHRGe MA

Was ist "wissenschaftlich" am wissenschaftlichen Schreiben? Welches sind die zentralen Erkenntnisinteressen und Anliegen, Arbeitstechniken und Darstellungsarten in der Germanistik? - Die Veranstaltung will diese Fragen in Form eines kompakten Überblicks mit Übungen klären. Die Teilnahme ist verpflichtend für die Lehramtsstudierenden im ersten Semester.

Inhalte der Veranstaltung

 

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Ergänzung:

Dr. Heinrich Bosse

Proseminar: Grundtexte der Literaturwissenschaft: Die Sagen des klassischen Altertums

Blockseminar jew. Fr 14 bis 18 Uhr und Samstag 10 bis 14 Uhr
28./29. Oktober
25./26. November
16./17. Dezember 2005 und
3./4. Februar 2006 (L1 L2 LB; B2,3 und MA 3.1)

Irgendwie weiß man, was das ist: eine Herkules- oder Sisyphusarbeit, Europa, Sirenen, Amazonen, Tantalusqualen oder der Ödipuskomplex. Doch die Geschichten, die sich mit diesen und anderen antiken Namen verbinden, geraten mehr und mehr in Vergessenheit. Dabei sind gerade diese Geschichten von Göttern, Menschen und Übermenschen grundlegend für die Literatur von früher bis heute. Die mythischen Erzählungen, aus Athen, Kreta, Theben, Troja und vom Rand der Welt, sollen daher wieder aufgesucht, gelesen und besprochen werden. Sie finden sich, zusammengestellt von Gustav Schwab, unter dem Titel „Die schönsten Sagen des klassischen Altertums“( Reclam UB 56386, 1035 Seiten, € 17.90), empfohlen zur Anschaffung. Schwabs Sagensammlung erfordert langsames, geduldiges Lesen, also Zeit; sie kann jedoch anregen zur Analyse von Geschichten (vgl. Heinrich Bosse: Geschichten, in: Literaturwissenschaft. Einführung in ein Sprachspiel. Hrsg. von Heinrich Bosse und Ursula Renner-Henke. Freiburg i. Br. 1999, S. 299-320). Zur ersten Sitzung sollten die ersten 100 Seiten (Die Sagen vor dem Trojanischen Krieg) gelesen sein. Ein qualifizierter Seminarschein wird durch schriftliche Hausaufgaben sowie durch die Abschlußklausur erworben. Zwischenprüfung ist möglich!

 

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Ankündigung SS 2006:

Hauptseminar: Junge deutschsprachige Autoren/-innen
Hauptseminar und Exkursion Bachmann-Preis Klagenfurt (zusammen mit Dr. Helga Ripper – ORF) vom 18. bis 25.06.2006

Das Thema des Seminars ist erstens literarische Urteilsbildung. Wir wollen beobachten, wie Literaturkritik von Gegenwartsliteratur im Verbund mit den Medien vor sich geht. Dazu sitzen wir im Fernsehstudio der ORF in Klagenfurt und verfolgen die Lesungen. Außerdem werden wir zweitens an der Diskussion über Texte teilnehmen, die aus einer Schreibwerkstatt mit Robert Schindel und Katja Langen-Müller hervorgegangen sind. Schließlich wollen wir uns drittens mit dem Ort beschäftigen und auf den Spuren von Musil, Ingeborg Bachmann und anderen Kärntner Gegenwartsautoren wandern. Wir werden u. a. Einblicke in die Arbeit des Robert-Musil-Archivs in Klagenfurt erhalten und uns mit Kollegen/-innen der Universität Klagenfurt austauschen. Praxisscheine und HS-Scheine möglich.